Was dem Künstler der Applaus, ist dem Blogger ein schöner Kommentar. Gerade weil er Mühe macht. Ein Blogger weiß zu schätzen, wenn sich jemand Zeit genommen hat.
Kommentare sind Auszeichnung, Ermutigung – ganz und gar großartig, wenn …. Ja, wenn. Und da geht es los: Aus der Sicht des Bloggers mischt sich unter die wenigen wertvollen Kommentare eine ganze Menge Spam. Er muss jeweils entscheiden: freischalten oder löschen? Meist ist die Entscheidung einfach. Manchmal nicht.
Hier meine Empfehlungsliste, damit dein Kommentar gut ankommt:
Das erwartet dich hier:
Blog-Kommentare zum Freischalten
Ein weiterführender Gedanke
Ein ergänzender Gedanke ist der Klassiker unter den Kommentaren. In die gleiche Gruppe gehören eigene Erfahrungen und Beispiele. Leser schreiben sie nur, wenn ihnen der Artikel einen Impuls gegeben hat. Sie sind das Sahnehäubchen mit Kirsche unter den Kommentaren.
Du hast einen Artikel gefunden, der dich zum Weiterdenken anregt? Du weißt nicht, wie du anfangen sollst? Versuch es doch einmal so:
„Prima Artikel, vielen Dank! Mir ist noch ein Gedanke durch den Kopf gegangen …“
„Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht …“
„Da ist was Wahres dran. …“
„Vielen Dank für Ihren Artikel. Ihren Gedanken finde ich treffend. Mir ist es auch schon so ergangen …“
„Ihr Artikel hat mir gefallen. Hier mein spontaner Kommentar …“
„Das kenne ich auch. Ganz ähnlich ist es zum Beispiel …“
„Ihr Artikel hat mich zur Überlegung gebracht, ob …“
Kommentare können kurz sein, das müssen sie aber nicht. Ich habe schon Kommentare im Umfang von 250 Wörtern und mehr bekommen. Das ist in Ordnung, wenn der Kommentar beim Thema bleibt.
Wenn du merkst, dass du mehr schreiben willst, kann ein eigener, neuer Artikel die bessere Lösung sein. Du betreibst keinen eigenen Blog? Vielleicht räumt dir der Autor einen Platz für einen Gastbeitrag ein. Fragen lohnt.
Dankeschön
Ein Dankeschön in der Kommentar-Funktion ist sehr viel beständiger als ein Feedback bei LinkedIn oder Facebook. Deshalb freut sich der Blogger ganz besonders über ein Dankeschön auf diesem Weg.
Das Dankeschön beschränkt sich oft auf einen Satz. Wegen der Kürze kann sich der Blogger darüber unsicher sein, ob er es mit Spam zu tun hat. Gestalte deinen Kommentar am besten persönlich, wenn du und der Blogbetreiber sich bisher noch nicht kennen.
Vielen Dank für die Anregungen …. Herr X.“
„Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise …, Frau Y.“
„Liebe Z – danke für einen guten Artikel und starkes Argumentieren.“
„Toll, V, danke für den erhellenden Artikel.“
Gegenposition
Eine abweichende Haltung ist nicht schlimm. Sie bereichert die Diskussion. Es gehört schlicht zum guten Stil, sie freizuschalten. Schlimm sind Hass-Pamphlete.
Wenn du eine abweichende Meinung anbringen möchtest, bleib einfach sachlich, höflich und argumentiere ordentlich – so wie du es an anderer Stelle auch tun würdest. So bleibst du voll und ganz im üblichen Verhaltenskorridor.
Du musst ja nicht gleich den ganzen Artikel verreißen. Vielleicht steigst du so ein?
„Ich gebe jetzt mal den Diplom-Bedenkenträger …“
„Da habe ich aus vielen Gesprächen ein anderes Bild gewonnen …“
„Spannender Beitrag, den ich von zwei Seiten betrachte….“
„Eine hervorragende Analyse. Einige Aspekte würde ich anders gewichten. …“
Zwiespältige Blog-Kommentare
Fremder Blog als Werbeplattform
Ein Grenzgang sind Kommentare, die einen Artikel kritisieren und zugleich die Leistungen des Kommentators ins beste Licht rücken.
Alles, was recht ist: Dass sich ein Blogger auf der eigenen Plattform in den Schatten gestellt sieht, während sich der Kommentator präsentiert – das geht doch zu weit. Andere mögen das anders sehen, aber ich finde: So einen Kommentar muss der Blogger nicht freigeben. Ich tu’s jedenfalls nicht.
Gut gemacht
Wenn du einen Kommentar schreibst von der Art „toll“, „klasse Beitrag“, „gut gemacht“, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihn der Blogger beim Spam einordnet. Spammer kommentieren nämlich genau so. Falls du und der Blogger sich nicht persönlich kennen, leitet ihn dein möglicherweise freundschaftlich-ermutigend gemeinter Kommentar in die falsche Richtung.
Geht gar nicht
Spam
Über Spam in deutscher, russischer, koreanischer oder englischer Sprache müssen wie nicht lange reden. Spam ist ein Ärgernis – nicht mehr und nicht weniger.
Ausdruck, Form
Volksverhetzende oder diskriminierende Kommentare sind verboten. Blogger dürfen sie erst gar nicht freischalten. Das ist Gesetz. Dieser Fakt ist ein wichtiger Grund, weshalb die meisten Blogger den ersten Kommentar eines Kommentators manuell freigeben. Bei dieser Regelung gehen alle folgenden Kommentare des gleichen Kommentators auf dem Blog sofort online.
Es gibt Kommentare, die nicht gesetzwidrig sind, die ich aber trotzdem nicht veröffentliche. Alles, was sprachlich in die Nähe von Fäkalien oder Gosse rückt, hat auf meinem Blog keinen Platz. Das ist eine Entscheidung, die jeder Blogger für sich trifft. Andere mögen großzügiger sein.
Die Textbeispiele sind an echte Kommentare auf meinem Blog angelehnt. Meinen Kommentatoren gilt deshalb ein dickes Dankeschön!
CONTENT EINFACH MACHEN
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Vielen Dank für Ihren Kommentar und viel Erfolg als Blogger, Herr Pundt!
Hallo Frau Boll,
ein sehr interessanter Beitrag und fuer mich als Neublogger sehr wissenswert. Vielen Dank.
Gerhard Pundt
Das ist ja toll – vielen Dank, Frau Beyer!
Hallo Frau Boll,
ein interessanter Artikel, besonders gefällt mir, dass Sie das Kommentieren auch aus Sicht des Kommentators betrachten und gute Hinweise für einen Einstieg geben.
Da ich denke, dass das auch für meine Leser ein interessantes Thema ist, werde ich den Artikel in meine „Fundstücke“ aus dem Monat April aufnehmen. Vielen Dank für für die Anregung!
Viele Grüße
Jutta Beyer
Vielen Dank für Ihren netten Kommentar, Frau Birkner!
Liebe Frau Boll,
eine sehr schöne Anleitung, die Sie hier veröffentlichen.
Denn ich habe den Eindruck, dass gerade Neu-Blogger, die sich mit anderen Bloggern vernetzen wollen, oder auch Leser ohne eigenes Blog, die eine oder andere Ungeschicklichkeit begehen, ohne dass es ihnen bewusst ist, zum Beispiel durch den von Ihnen erwähnten Fall, dass sie in einer Art loben, die auch als SPAM gewertet werden könnte. Ich kenne als Blogger solche Kommentare auch und es fällt mitunter nicht leicht, über die Freischaltung zu entscheiden. Ihrer Empfehlung kann ich mich daher nur anschließen.
Beim Thema „Werbeplattform“ denke ich auch an Kommentare, die einen Link zur eigenen Seite, einem eigenen Angebot oder auch einem eigenen Blogartikel haben. Manchmal kann das eine Bereicherung sein, aber oftmals „riecht“ es nach SPAM.
Im Zweifel sollte man als Kommentator Links weglassen oder sich vergewissern, ob sie zugelassen sind. Es gibt durchaus Blogger, die eine sehr strikte Handhabung praktizieren.
Positive Wirkung kann man mit Kommentaren erreichen, wenn deutlich wird, dass man wirklich an dem Blog und dessen Inhalten interessiert ist, sich damit auseinandersetzt, und immer mal wieder kommentiert. Mir fallen derartige Kommentatoren sehr schnell positiv auf und ich möchte dann mehr über sie erfahren.
Vielen Dank, Frau Halbach! Da haben Sie recht: Es braucht einen langen Atem, ein Blog ans Laufen zu bringen, besonders wenn das engere Netzwerk wenig internetaffin ist. Dann hat der Blogger nämlich zwei Aufgaben: den Blog zu betreiben und überhaupt ein Online-Netzwerk aufzubauen.
…ich habe meinen eigenen Blog aufgegeben, zu viel Arbeit, zu wenig Feedback, darum freut mich, ihren Beitrag zu lesen, der Leser ermutigt, zu kommentieren – gerade als Texter braucht man Lob und Anerkennung!
Hallo Herr Baumgart, vielen Dank für Ihren netten Erfahrungs-Kommentar ;-) Ja, das stimmt: Lust und Frust liegen eng beieinander. Zum Glück hatte ich bisher wenig Ärger. Mit steigender Bekanntheit kommen mehr Ärger, mehr Arbeit – und mehr Kommentare auf den Blogger zu. Umsonst gibt es nichts. So sehe ich das. Beste Grüsse!
Es wäre ja schön, wenn viele Leser durch diesen Artikel auf die Idee kommen, öfters mal zu kommentieren – und das dann auch machen. Nun hatte ich den Artikel aus der Perspektive des Bloggers, weniger des Kommentierers gelesen, und hier sind meine Gedanken dazu:
Kommentare als Sahnehäubchen oder „Belohnung“ – so habe ich das auch mal empfunden, und gleichzeitig Stress mit der Entscheidung „Spam oder nicht Spam“ gehabt.
Dann und wann kommt eine mail von einer Agentur, die sich auf einen alten Kommentar bezieht, mit der Bitte um Entfernung. Das sind die Fälle, wo die Fake-Schreiber sich richtig Mühe gegeben haben, authentisch zu wirken…
Einmal bin ich auf einen Troll hereingefallen, der mich in eine Diskussion verwickelt hatte, was sehr nervig war.
Inzwischen will ich mir die „Kommentarmüdigkeit“ schon gar nicht mehr erklären, sondern nehme sie einfach hin – und freue mich, wenn gelegentlich ein netter Kommentar, bei dem auch zu merken ist, dass er sich auf den Artiekl bezieht, hereintrudelt.