Mehr Abwechslung für die Gestaltung deiner Blog-Artikel
Spannend zu schreiben, ist ein Wunsch vieler Blogger. Demgegenüber steht der Wunsch der Web-User nach kompakten, leicht zu lesenden Inhalten. Der Versuch, einen Spannungsbogen im Stil von Hitchcock zu entwerfen, ist deshalb keine empfehlenswerte Strategie. Vielmehr möchten deine Leser und Leserinnen schon zu Beginn wissen, was sie von deinem Artikel erwarten dürfen und weshalb sie ihm Aufmerksamkeit schenken sollten.
Das Beste solltest du deshalb an den Anfang stellen. Hebst du es für den Schluss auf, erreichst du die wenigsten deiner Leser, denn Artikel werden meist nicht bis ans Ende gelesen.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, deine Blog-Artikel attraktiv zu gestalten. Hier sind zwei Ideen, die dich vor ermüdenden „Besinnungsromanen“ bewahren:
Das erwartet dich hier:
Gib deinem Thema eine Gestalt
Mach den Konflikt oder das Thema deines Artikels zu einer Person oder zu einer Figur. Zwei prominente Beispiele sind
- Günter der innere Schweinehund von Dr. Stefan Frädrich sowie
- der Scheinriese von Michael Ende aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer.“
Den Scheinriesen mag ich besonders: Aus der Ferne wirkt er bedrohlich. Doch sobald man ihm näher kommt, schrumpft er auf ein menschliches Maß. Schöner kann man die Angst vor dem Fremden nicht beschreiben!
Die Methode der Personifizierung eignet sich besonders bei schwierigen, provokativen oder beängstigenden Themen. Sie hat gleich mehrere Vorteile:
- Solange du mit offensichtlich erdachten Figuren arbeitest, kannst du ihre Eigenschaften und ihr Verhalten problemlos überzeichnen. Du transportierst dein Anliegen eindeutig und klar.
- Zugleich ist es einfach, deine Geschichte mit einem Augenzwinkern zu erzählen. Du öffnest ein Fenster für eine Prise Humor.
- Schließlich machst du deine Leser auf mögliche blinde Flecken aufmerksam, ohne sie anzugehen. Vordergründig geht es ja um die Figur. Der Leser ist frei, seine Schlüsse zu ziehen und deine Geschichte auf sich zu beziehen – oder eben nicht.
Mehr Beispiele? Vor einigen Jahren habe ich das Leid der missachteten Webseite beklagt: „Fünf Wege, Ihre Webseite zu demotivieren“, hieß der Titel. Kürzlich wurde der Redaktionsplan zum treuen, jedoch allzu vertrauten Lebenspartner.
Eine bewusst straffe Struktur wählen
Wenn du weißt, dass deine Leser knappe und fokussierte Informationen schätzen, dann gib ihnen doch, was sie mögen.
Ob du deine Gedanken in epischer Länge ausbreiten solltest, ist ohnehin fraglich. Die Experten streiten sich. Knackiger und besser zu lesen sind meist die zugespitzten Artikel. Wirf also ein Schlaglicht auf dein Thema und hebe dir eine erschöpfende Abhandlung für ein Buch auf.
Beispiele für stark strukturierte Inhalte findest du überall:
- Die Sendung „Quarks & Co.“ überrascht uns Zuschauer regelmäßig mit erstaunlichen Fakten. Diese Highlights präsentieren die Fernsehmacher Schlag auf Schlag unter der Überschrift „Ding Nummer 1“ bis „Ding Nummer 10“. So präsentieren sie die wichtigsten Fakten zum Staunen und Wissen, ohne unnötig Zeit zu verlieren.
Versuche, eine vergleichbare Aufzählung auf ein Thema deiner Wahl zu übertragen. Was hat dein Thema zu bieten? Fakten oder Impulse oder sind es Tipps? Die Tipp-Liste ist die bekannteste, aber nicht die einzige Ausprägung für stark strukturierte Info.
- Was hältst du davon, einen Konflikt oder ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten: Was etwa sehen im Falle eines Teamkonflikts der Teamleiter und die Mitarbeiter? Und was fällt dir als Experte oder Expertin auf? Ein Problem – drei Sichten. Wenn dir die Struktur zusagt, kannst du entlang dieses Musters eine ganze Artikelreihe aufsetzen und die typischen Konflikte deines Arbeitsbereichs aufarbeiten.
- Bei einem Verlag habe ich einen „Waschzettel“ gefunden: Er präsentierte in viermal zwei Sätzen, was ich als Käuferin eines neuen Buchtitels wissen sollte: Worum geht es? Worum geht es wirklich? Was verpasse ich, wenn ich das Buch nicht lese? Was zeichnet die Autorin aus? Wenn dir die Form gefällt, baue sie dir für deine Zwecke um. Vielleicht so:
– Worum geht es?
– Worum geht es wirklich?
– Was musst du wissen?
– Was hast du davon?
– Wie geht es jetzt weiter?
Viel Spaß beim Schreiben und viel Erfolg!
CONTENT EINFACH MACHEN
Der Newsletter für Coaches und Berater, die bereits 10 Jahre selbstständig sind und ihre Kommunikation schlanker und produktiver gestalten möchten.