Du verfolgst Ziele im Content-Marketing? Wähle einen passenden Themen-Mix für die gewünschte Wirkung.
Wenn ich von Content und von Zielen schreibe, geht es stets um das Business. Meine Kunden sind in der Regel Berater und Coachs, die Kunden gewinnen und behalten wollen. In der Beratung formulieren sie Wünsche wie diese:
- Seminare und Dienstleistungspakete verkaufen.
- Kunden für Projekte gewinnen.
- Reichweite und Bekanntheit aufbauen.
- Profil zeigen / sich von anderen Anbietern unterscheiden.
- Sich als Experte profilieren / das Image pflegen.
- Eine gute Platzierung bei Google erreichen.
Verkauf, Reichweite und Profil sind demnach die überragenden Wünsche an das Content-Marketing.
Dazu stehen dir eine Reihe von Mitteln zur Verfügung, darunter die Art und Weise, wie du deinen Content-Mix zusammenstellst.
Drei Typen von Content und ihre Wirksamkeit für deine Ziele:
Das erwartet dich hier:
Content, der den Verkauf ankurbelt
Du willst Seminare, Coaching-Pakete oder Projekte verkaufen? Mit Blick auf deinen Content gilt es, eine zentrale Frage zu beantworten:
Was muss dein Kunde glauben oder wissen, damit er bei dir bucht?
Am besten steigst du mit deinen Überlegungen weit vorn im Entscheidungsprozess deines Kunden (Kundenreise) ein: Was geht ihm durch den Kopf, wenn er bemerkt, dass etwas in seiner Welt nicht stimmt? Wonach sucht er, wenn er im Netz recherchiert?
Denke einmal in diese Richtung:
- Was nimmt dein Kunde wahr: Welche Symptome sieht er?
- Wie sind diese Symptome einzuordnen?
- Welche Denkfehler und Irrtümer gibt es, die dringend aufgeklärt gehören?
- Welche Lösungswege gibt es und wo haben sie ihre Grenzen?
- Was bedeutet Qualität in deinem Fach?
Wenn du schon lange in deinem Fach arbeitest, wartet eine besondere Herausforderung auf dich: Da du dein Fach in- und auswendig kennst, läufst du Gefahr, zu schnell in die Analyse und auf die Meta-Ebene zu gehen. Konzentriere dich auf die Sicht deines Kunden.
Und, ja: Natürlich ist es ein Unterschied, ob du Laien und Selbstzahler oder Profis ansprichst. Mache dir klar, für wen du schreibst.
Content, der deine Bekanntheit steigert
Wenn du deine Bekanntheit steigern willst, bieten sich diese drei Artikeltypen an:
Profil zeigen. Standpunkt vertreten.
Meinungsartikel laden zur Diskussion ein. Sie werden häufiger geteilt und kommentiert als reines Wissen. Schreibe also darüber, weshalb du etwas tust oder lässt, auch wenn du dich damit gegen den Mainstream stellst.
Schmerzpunkte ansprechen.
Gibt es ein Thema, das deine Kunden tief berührt? Eines, das deine Kunden mit einem tiefen Seufzer „ja, so ist es“ sagen lässt?
Auch solche Inhalte laden zu Kommentaren ein und werden vielfach geteilt. Wenn du in diese Richtung denkst, sollte dein Thema einen hohen emotionalen Gehalt haben.
SEO-orientierte Artikel
Die Zeiten, in denen sich Content-Creator sprachlich verrenken mussten, um ein gutes Ranking bei Google zu erreichen, sind vorbei. Google ist in der Lage, Artikel in umfassender Weise zu analysieren und inhaltlich zuzuordnen.
Dennoch habe ich SEO als eigene Kategorie aufgenommen, weil ein gutes Suchmaschinenranking eigene Überlegungen erfordert. Hier ein paar Beispiele:
- Welche Suchbegriffe dürfen es für dich sein? Das offensichtliche wie „Coach Hamburg“? Oder wählst du eines, das weniger häufig gesucht wird, bei dem du jedoch eine realistische Chance auf einen Platz weit vorn in den Suchergebnislisten hast?
- Lässt du eine Artikel-Idee aus, weil du dir bei Google wenig Chancen ausrechnest? Oder schreibst du den Artikel trotzdem – für dein Netzwerk, deine Abonnenten und vielleicht für dein Buch, dass du langfristig planst? Möglich, dass du in einigen Fällen das Google-Ranking herunterstufst.
- Vielleicht legst du eine ganze Artikel-Serie um einen Suchbegriff herum an (Cornerstone-Content). Google weiß damit, dass du wirklich etwas zum Thema zu sagen hast. Und deine Leser natürlich auch.
Blogartikel mit Wirkung auf dein Image
Für dein Image sind Meinungsartikel das Mittel der Wahl. Viele Content-Creators scheuen sich, sich aus dem Fenster zu lehnen. Doch der Mut wird belohnt. Für Meinungsartikel sprechen viele Gründe:
- Das Plus für die Reichweite habe ich schon erwähnt.
- Mit einem Meinungsartikel präsentierst du dich als eigenständiger Denker und gefestigter Begleiter: Beides sind wichtige Signale für Kunden, die sich von der Zusammenarbeit mit dir starke Impulse oder sogar Führung erhoffen.
- Nicht zuletzt grenzt du dich mit Meinungsartikeln von deinen Wettbewerbern ab. Auch Meinungsartikel zahlen insofern auf deinen Verkauf ein, allerdings auf einer anderen Ebene als die weiter oben erwähnten Erklär- und Symptome-Artikel: Hier geht es nicht um das Verständnis von Begriffen und Zusammenhängen, sondern um die Frage, weshalb sich ein Kunde ausgerechnet für dich entscheiden sollte. In der Weiterbildung zählt bekanntermaßen der Nasenfaktor.
Kläre also Irrtümer und Missstände auf und lass deine Leser wissen, weshalb du Dinge tust oder lässt.
Von der Idee zur Praxis
Wenn du einen Content-Plan aufstellst, wirst du bemerken, dass einige deiner Artikel-Ideen auf mehrere Ziele einzahlen. So ist das mit der Wirklichkeit: Sie widersetzt sich hartnäckig dem Versuch, sich schön in Schubladen packen zu lassen.
Mit meinem Modell möchte ich dich dafür gewinnen, explizit in Richtung Verkauf, Profil und Reichweite zu denken. Vielleicht gelingen dir Content-Stücke, die in jede Richtung Wirkung zeigen. Oft jedoch wirst du in der einen oder anderen Richtung Abstriche machen müssen. Überlege dir in dem Fall, wie du in deinem Mix deine Schwerpunkte setzt.
Artikel erstmals erschienen im Februar 2019 / Neu bearbeitet im Januar 2023.
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Hallo Herr Kopp-Wichmann, Ihre Fallgeschichten sind mir bereits aufgefallen ;-) Ein sehr geschickter Ansatz: Ihre Artikel sind individuell und sie zeigen in unaufdringlicher Weise, wie Sie Ihren Klienten helfen. Große Klasse! Und: Herzlichen Dank für Ihren Kommentar.
Schöne Übersicht, liebe Frau Boll.
Die Unterscheidung war mir vorher gar nicht so klar, macht aber viel Sinn.
Über zehn Jahre habe ich vor allem Blogposts geschrieben, um mit vielen Persönlichkeitsthemen bekannt zu werden.
In der letzten Zeit schreibe ich überwiegend Fallgeschichten aus meiner Coachingpraxis. Also Artikel, die meinen Ansatz als Business-Coach zeigen. Das klappt ganz gut – und das macht kaum ein anderer Coach. Man hat also keine Konkurrenz. Im Unterschied zu, wenn man über die gängigen Coach-Themen schreibt.
Aber das wurde mir erst so richtig nach dem Lesen Ihres Artikels klar.
Danke dafür.