Entdecke, wie du mit kreativem Content-Strategie auf LinkedIn die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe gewinnst und Interaktionen förderst.
„Dein Content interessiert mich nicht“, rief eine Netzwerkerin bei LinkedIn mit ihrem Post in die Menge. Das war stark, jedoch nicht überraschend. Auch von Kunden höre ich solche Kommentare: „LinkedIn ist sooo langweilig. Immer diese Nabelschau!“
Geht’s nicht auch ein bisschen interessanter?
Wie du mit interessantem Content bei LinkedIn überzeugst
In den vergangenen Tagen habe ich mir verstärkt Konten von ERP-Anbietern angesehen. Ich habe viel Gutes gesehen: Hinweise auf Events, wen man getroffen hat und vor allem Fotos vom Team. Das ist nicht falsch und dennoch bleibt ein fades Gefühl zurück.
Was kann man außerdem tun? Wenn ich mir vorstelle, ich wäre Kunde und wollte ein neues ERP-System in meinem Unternehmen installieren, würde mich interessieren:
„Wie machen es die anderen?“ Interessante Lösungen/Best Practices anderer Kunden.
„Wie wird die Software weiterentwickelt?“ Neue Features und welche Probleme sie lösen.
„Wie gewinne ich die Mitarbeitenden für das Projekt?“ Mit der Einführung einer Software holt man sich gleich eine ganze Organisationsentwicklung ins Haus. Aus fortlaufende Änderungen werden als Last erlebt: Wie kann man mit der Angst und dem Unwillen der Mitarbeitenden umgehen?
Das würde ich gerne lesen.
Kunden wünschen sich eine Perspektive
In meiner fast 20-jährigen Selbstständigkeit habe ich schon einige Beratungen in Anspruch genommen. Immer hieß es: Geh auf die Probleme und den Alltag deiner Kunden ein.
Doch offen gestanden mache ich wenig gut Erfahrungen damit, den Kunden einfach das „Ist“ widerzuspiegeln. Kunden wünschen sich Orientierung. Eine Perspektive. Deshalb würde ich – aus der Kundensicht – auch solche Themen spannend finden:
Besuch von Events: Welche Eindrücke und Impulse hat der Besucher von dem Treffen mitgenommen? Was bedeuten sie für die Entwicklung des Systems und für mich, den Kunden?
Branchenentwicklungen: Welche Entwicklungen sind erkennbar und was bedeutet das für die Weiterentwicklung des Systems?
Partnerschaft mit dem Unternehmen: Wer möchte das Unternehmen sein und was tut es dafür? Das Thema wird oft unter dem Begriff „Werte“ diskutiert. Doch ich würde nicht über Werte philosophieren. Sie transportieren sich in der Beschreibung des Tuns.
Der Lohn der Mühe
In solches Inhaltskonzept für eine LinkedIn-Content-Strategie bedeutet Aufwand. Das ist mir bewusst. Weshalb lohnt sich die Mühe?
Viele Software-Unternehmen wünschen sich eine treue Followerschaft. Austausch. Menschen, die reagieren. Tatsächlich ist das Ziel ausgesprochen erstrebenswert, denn damit verbinden sich Kundenbindung, Vertrauenswürdigkeit, ein gutes Image, wachsende Bekanntheit.
Zudem geht es darum, neuen Kunden einen Eindruck von sich zu geben, der über Werbebotschaften hinaus geht: Womit beschäftigt sich das Unternehmen? Das ist interessant. Und schließlich geht es um die Botschaft: „Wir sind Partner von dir, Kunde. Kein Geschwätz. Und wir meinen es so.“
Es ist nichts dagegen zu sagen, sich als gutes Team zu präsentieren, mit dem man gerne arbeiten möchte. Nur wenn das die einzige Botschaft bleibt, ist es ein wenig einseitig.
Dir folgen hauptsächlich Kollegen?Auch schön. Doch mit deinem Kanal wolltest du andere Follower ansprechen, vor allem End-Kunden … Was jetzt?
Applaus von Kollegen tut gut. Er bestätigt dich und ist ein Zeichen von Respekt in deiner Fachwelt.
Solange ich bei Twitter aktiv war, erging es mir ebenso. Zu Beginn war ich begeistert, mit meinen Tweets überhaupt Menschen zu erreichen und sie teilweise sogar außerhalb von Twitter zu treffen. Die Zahl der Follower stieg. Doch mit der Zeit schlich sich Unmut ein: Eigentlich hatte ich doch etwas anderes vorgehabt. Wo waren eigentlich meine Kunden?
Es gab viele Gründe, bei Twitter auszusteigen. Unter anderem ist der Tonfall rau geworden. Doch in einem Punkt muss ich mich selbst an die Nase fassen:
Als Fachfrau für Content-Marketing interessiere ich mich für Tools, Hacks und Lösungen. Wie kann man das machen? Wie geht das? Das wollte ich immer wissen und darüber hatte ich gepostet und bei Kollegen gelesen. Rund 10 Jahre lang. Immer und immer wieder. Ich war fachlich vorangekommen. Allerdings hatte ich vergessen, wie es ist, einzusteigen. Ich hatte meine Kunden abgehängt.
Wo holst du deine Fans und Follower in den Social Media ab?
Mach es besser als ich und frage dich: Wo stehen deine Kunden?
Sind es Fachleute oder Menschen, die zumindest eine Grundbildung in deinem Fach haben?
Fachleute interessieren sich meist für Neuigkeiten am Markt. Wie andere an Probleme und Aufgaben herangehen. Inwieweit es sinnvoll ist, Dinge einmal ganz anders anzusehen. Up to date zu bleiben.
Arbeitest du mit Einsteigern?
Ihre Fragen sind etwas anders gelagert: Ergeht es anderen ebenso? Welche Lösungswege gibt es? Was ist das Passende für mich? Woran kann ich mich orientieren?
Bewegen sich deine Postings auf einem zu anspruchsvollen Level?
Die Welt ist weder schwarz noch weiß. Verstehe meine Einteilung deshalb bitte als zwei Pole. Es mag sein, dass du dich dazwischen bewegst – nicht zuletzt, weil du zwei unterschiedliche Typen ansprichst.
Wenn du jedoch bemerkst, dass kaum ein Einsteiger oder Anwender auf deine Kommunikation reagiert, dafür viele Fachleute, denke über die Ausrichtung deiner Inhalte nach.
Optimierst du deine Kommunikation für die falsche Blase?
Achte darauf, wer auf deine Inhalte reagiert. Wenn du dich ausschließlich an den Reaktionen orientierst, kann es passieren, dass du deine Inhalte für die falsche Zielgruppe optimierst – Menschen, die dir gewogen sind, jedoch niemals bei dir buchen werden. Du läufst Gefahr, viel Zeit und Energie in deine Social-Media-Kanäle zu stecken, ohne etwa zu erreichen.
Die Herausforderung ist nicht ohne: Ich empfinde es als schwierig, sich von dem unmittelbar sichtbaren Feedback zu distanzieren.
Dennoch ist es wichtig, die Augen auf das Ziel auszurichten und inhaltlich auf Linie zu bleiben, auch wenn möglicherweise die Reaktionen abnehmen. Achte auf die Kultur in deiner Branche. Manche Zielgruppen diskutieren und kommentieren einfach nicht gerne.
Deine Kommunikation kommt dennoch an. Die Erfahrung mache ich mit einem Kunden, der sich an Finanz-Menschen mit Technik-Affinität wendet. Ein wirklich hartes Pflaster! Kommentare haben wir in fünf Jahren Zusammenarbeit noch nie bekommen. Doch wenn wir Einladungen zu den Webinaren versenden, gehen Anmeldungen zuverlässig ein. Likes und Kommentare sind nicht alles!
Am sichersten fährst du, wenn du deine Themen an deinen Zielkunden entlang entwickelst und deiner Linie treu bleibst. Wie du überzeugende Inhalte findest, erfährst du hier: Was deine Leser tatsächlich von dir lesen wollen.
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